Pyramidentraining: Steigere Kraft & Masse gleichzeitig
![]() |
| Pyramidentraining |
Stehst du im Fitnessstudio, absolvierst Woche für Woche deine 3 Sätze à 10 Wiederholungen und hast das Gefühl, auf der Stelle zu treten? Du wirst zwar nicht schwächer, aber der richtige Sprung nach vorne – sei es bei der Kraft oder beim Muskelaufbau – bleibt aus. Dieses Plateau-Gefühl ist frustrierend und ein echter Motivationskiller. Doch was, wenn es eine Trainingsmethode gäbe, die genau hier ansetzt und die beiden wichtigsten Ziele –
🤔 Was ist Pyramidentraining überhaupt?
Bei hohem Gewicht schaffst duwenige Wiederholungen .Bei niedrigem Gewicht schaffst duviele Wiederholungen .
🧠 Die Wissenschaft dahinter: Warum ist Pyramidentraining so effektiv?
Typ-1-Fasern (Slow-Twitch): Sind ausdauernd, ermüden langsam und werden bei Sätzen mit vielen Wiederholungen und wenig Gewicht angesprochen.Typ-2-Fasern (Fast-Twitch): Können enorme Kraft entwickeln, ermüden aber schnell. Sie werden bei Sätzen mit hohem Gewicht und wenigen Wiederholungen aktiviert und haben das größte Potenzial für Dickenwachstum.
Sätze mit vielen Wiederholungen (12-15+): Sorgen für eine hohe metabolische Belastung und einen starken Muskelpump. Das fördert die sarkoplasmatische Hypertrophie (mehr Zellflüssigkeit im Muskel).Sätze im klassischen Hypertrophie-Bereich (8-12): Verursachen die meisten Mikrotraumata (winzige Risse) in den Muskelfasern, was der primäre Treiber für die myofibrilläre Hypertrophie (Verdickung der Muskelfasern) ist.Sätze mit wenigen Wiederholungen (1-6): Trainieren das zentrale Nervensystem (ZNS), verbessern die inter- und intramuskuläre Koordination und steigern deine Maximalkraft. Eine höhere Maximalkraft erlaubt es dir wiederum, auch in den Hypertrophie-Bereichen mehr Gewicht zu bewegen – ein sich selbst verstärkender Kreislauf!
pyramids: Die 3 Arten des Pyramidentrainings im Detail
1. Die aufsteigende (oder normale) Pyramide
Beispiel Bankdrücken: Satz 1: 60 kg x 12 Wiederholungen Satz 2: 70 kg x 10 Wiederholungen Satz 3: 80 kg x 8 Wiederholungen Satz 4: 90 kg x 6 Wiederholungen
Vorteile: Exzellentes Aufwärmen für die Muskulatur und das ZNS. Du tastest dich sicher an schwere Gewichte heran. Ideal für Anfänger und sicherheitsbewusste Athleten.Nachteile: Dein schwerster Satz findet statt, wenn du bereits vorermüdet bist, was deine maximale Kraftleistung etwas limitieren kann.
2. Die absteigende (oder umgekehrte) Pyramide
Beispiel Bankdrücken: Satz 1: 90 kg x 6 Wiederholungen Satz 2: 80 kg x 8 Wiederholungen Satz 3: 70 kg x 10 Wiederholungen Satz 4: 60 kg x 12 Wiederholungen (oder bis zum Muskelversagen)
Vorteile: Du kannst im ersten Satz deine maximale Kraft entfalten, da du noch frisch bist. Die folgenden Sätze mit mehr Wiederholungen sorgen für enormes Volumen und einen extremen Pump – ideal für dieHypertrophie .Nachteile: Erfordert ein sehr gründliches Aufwärmen, da du direkt mit schweren Gewichten startest. Eher für fortgeschrittene Athleten geeignet.
3. Die vollständige Pyramide (oder Doppelpyramide)
Beispiel Bankdrücken: Satz 1: 60 kg x 12 Satz 2: 70 kg x 10 Satz 3: 80 kg x 8 Satz 4: 90 kg x 6 (Spitze der Pyramide) Satz 5: 80 kg x 8 Satz 6: 70 kg x 10 Satz 7: 60 kg x 12
Vorteile: Extrem hohes Trainingsvolumen und eine maximale Reizsetzung. Du bearbeitest die Muskeln aus allen erdenklichen Winkeln.Nachteile: Sehr zeit- und kraftintensiv. Kann das ZNS stark belasten und erfordert eine längere Regeneration. Nur für sehr fortgeschrittene Athleten empfohlen.
✅ Pyramidentraining richtig ausführen: Dein praktischer Leitfaden
Gewichtswahl: Das Gewicht sollte so gewählt sein, dass die letzte Wiederholung eines Satzes dich fordert, du die saubere Technik aber noch halten kannst. Arbeite nicht bis zum kompletten Muskelversagen, außer vielleicht im letzten Satz einer absteigenden Pyramide.Pausenzeiten: Passe die Pausen an die Intensität an.Nach leichten Sätzen (>12 Wdh.): 60-90 Sekunden Pause. Nach mittleren Sätzen (8-12 Wdh.): 90-120 Sekunden Pause. Nach schweren Sätzen (<6 Wdh.): 2-4 Minuten Pause, um dem ZNS Zeit zur Erholung zu geben.
Übungsauswahl: Das Pyramidentraining eignet sich am besten für komplexe Grundübungen wie Bankdrücken, Kniebeugen, Kreuzheben, Schulterdrücken oder Rudern. Bei Isolationsübungen ist es oft weniger sinnvoll.
🏋️♂️ Dein Beispiel-Trainingsplan: Brust & Trizeps nach dem Pyramiden-Prinzip
Aufwärmsätze: 2-3 leichte Sätze, um dich vorzubereiten. Arbeitssätze: Satz 1: Wähle ein Gewicht für 5-6 saubere Wiederholungen. Satz 2: Reduziere das Gewicht um 10% und mache 7-8 Wiederholungen. Satz 3: Reduziere das Gewicht erneut um 10% und mache 9-10 Wiederholungen. Satz 4: Reduziere das Gewicht nochmals und mache 10-12 Wiederholungen.
Satz 1: Leichtes Gewicht für 12 Wiederholungen. Satz 2: Etwas schwereres Gewicht für 10 Wiederholungen. Satz 3: Schweres Gewicht für 8 Wiederholungen.
3 Sätze à 8-12 Wiederholungen.
3 Sätze à 10-15 Wiederholungen.
